Treffen Sie Boris und CEO Rob Schalker

Dieser Artikel wurde in den niederländischen Zeitungen Telegraaf und Telegraaf.nl veröffentlicht.

Von Sophie Zimmerman

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Seit Boris Schalker (21) bei der Bekleidungsmarke seines Vaters Rob eingestiegen ist, weht bei A fish named Fred ein frischer digitaler Wind. Vor allem im Bereich E-Commerce wurden große Fortschritte erzielt. Rob: „Die jüngere Generation kann das einfach gut. Boris ist in einer digitalen Welt aufgewachsen.“

Rob (59) weiß sich online zurechtzufinden, sieht aber auch die Grenzen. „Ich glaube, ich bin im digitalen Bereich weniger geschickt als viele aus Boris‘ Generation. Ich arbeite auch nicht so gerne damit. Mit den Möglichkeiten, die WhatsApp heute bietet, kann man zum Beispiel ganz einfach Termine vereinbaren“, sagt er. „Ich finde es zwar toll, zum Beispiel an einer Website zu arbeiten, aber eine neue Site von Grund auf neu zu erstellen, ist eine ganz andere Geschichte – und da ist Boris einfach besser.“

Boris bestätigt das. „Ich bin zwar nicht im Einzelhandel aufgewachsen, aber im E-Commerce. Betriebswirtschaft hat mich schon immer interessiert. Ich verstehe aber, wie die Dinge funktionieren, und weiß, dass man nicht einfach loslegen darf – ich bespreche mich immer mit meinem Team. Eine komplett neue Software wird beispielsweise erst nach sorgfältiger Planung eingeführt.“

Boris‘ Herangehensweise ist beeindruckend, so sein Vater. „Das Schöne an Boris ist, dass er trotz seines jungen Alters ein gutes Gespür für Timing und einen angeborenen Unternehmergeist hat. Außerdem hat er einen tollen Sinn für Humor“, lacht Rob. „Er bringt mir jetzt viel bei, in Bereichen, in denen ich früher führend war.“

Boris, der vor Kurzem zusammen mit seinem Partner Mart van den Nouwland in das Firmenbüro gezogen ist, arbeitet unter der Woche noch immer von dort aus. An den Wochenenden begleitet er seinen Vater regelmäßig auf Ladenbesuchen. „Wir hören oft, dass wir uns gut ergänzen“, sagt Rob. „Ich kümmere mich mehr um Produkte, Styling und Kollektionen, während Boris sich um Systeme und Prozesse kümmert.“

GENERATIONSWECHSEL
Boris Schalker möchte von seinem Vater Rob einiges von der Eigentümermentalität übernehmen.

Boris ist sich bewusst, dass es für einen 21-Jährigen etwas ungewöhnlich ist, der Sohn des Chefs zu sein, aber diesen Kommentar: „Was machst du eigentlich genau?“ hat er zum Glück noch nicht gehört. „Durch mein Engagement habe ich mir mittlerweile echten Respekt bei den Kollegen verdient.“

Was Boris am liebsten von seinem Vater erben würde, ist Robs berühmten Unternehmergeist. „Ich denke, meine Generation ist vielleicht etwas bescheidener und passt sich schneller an die Erwartungen anderer an. Mein Vater hat das überhaupt nicht. Er glaubt immer an seine eigene Vision. Das ist etwas, was ich noch immer gerne von ihm lernen möchte.“

Rob erkennt sich in dieser Beschreibung wieder. „Gerade in den Anfangsjahren war es wichtig, sich abzuheben. Unser Motto lautet immer noch: Trau dich, anders zu sein. Man muss sich klar positionieren – auch mit den Kollektionen – sonst geht man zwischen all den anderen Marken unter. Wir verkaufen unsere Kollektionen zum Beispiel nur über unsere eigenen Kanäle. Plattformen wie Zalando nutzen wir nicht. Exklusivität ist unser oberstes Gebot.“